Dieser Schritt ging tatsächlicher wesentlich schneller als ich erhofft hatte: Um 8:00 waren wir verabredet, um 9:00 wurde nach Kaffee das Werkzeug ausgepackt und um 16:00 waren wir mit drei Dachluken und einem Fenster fertig eingebaut - und das mit minimalen Kollateralschäden.
Während manche Dinge schwerer als gedacht in der Planung waren, war das einfacher. Was brauchen wir?
Und natürlich das Fenster und die Luken, bei mir waren es
Noch ein paar Worte z.T. Helligkeit. Die verbauten Luken und das Fenster machen nicht "derbe" hell - die Lichtausbeute reicht aber für meinen Bedarf aus. Da ich so "stealth" wie möglich sein wollte, wollte ich zudem vermeiden von außen aufgrund von vielen Fenstern direkt als Camper erkennbar zu sein. Auch für die Isolierung (wärme wie auch akkustisch -> Privatsphäre) ist es natürlich besser mehrere Schichten Armaflex als ein Fenster zu haben. Hinzu kommt, dass man wenn man im Grünen steht die Schiebetür aufmachen kann und Licht en masse hat bzw. elektrische Lichtquellen verbauen kann. Auch sind die Dometic Fenster recht teuer (400€ und mehr) während die Luken (ca. 100€) günstiger sind. Wägt selbst ab, wie wichtig euch Ausgaben für Fenster, natürlicher Lichteinfall und Wärme- bzw. Akkustigisolierung sind.
Vorab: Arbeitet bei diesem Schritt bewusst nicht mit einer Wasserwage: Orientiert euch an den Kanten von Verstrebungen. In der Regel wird der Van nicht waagrecht stehen und es ist sowieso alles krum. Achtet bei nicht Original-Dometic Schrauben unbedingt darauf, dass diese auf keinen Fall länger sind als die Original schrauben - im Zweifel mit einem Seitenschneider kürzen. Wenn ihr es verkackt (wie ich), hier meine Anleitung um das Problem wieder zu lösen.
Grundsätzlich sind wir bei Fenster und Luken eigenltich immer gleich Vorgegangen:
Obwohl in zahlreichen Online-Ressourcen zuerst der Montagerahmen mit Sikaflex geklebt wird und nach dem An-/Aushärten erst das Fenster montiert wird, haben wir das in einem Schritt gemacht. Grund: Spätestens nach der Montage von Fenster/Luke und dem zugehörigen Innen-Konter-Teil zieht sich alles so fest zusammen, dass das mindestens so fest wie eine Klemme drückt.
Eventuell auch hilfreich ist die Antwort auf die Frage "Was ist die richtige Menge Sika-Lastomer"? In der Montageanleitung ist einfach eine Wurst zu sehen, was nicht wirklich weiterhilft. Folgende Gedankenstütze hat mir geholfen, dass die Nähte sauberer waren, als bei dem Pössl Camper eines Freundes: Füllt die Kleberrinne genau so auf, dass das Volumen der Kleberrinne gefüllt ist wenn die Wust platt gedrückt ist und noch einen Ticken (10%) mehr, sodass die Wurst bei der Montage grade so zur Seite rausgedrückt wird dass es dicht ist, aber eben nicht abgewischt werden muss. In folgendem Bild sollte also die schwarze Wurst die gleiche Fläche wie die rote Fläche haben:
Ab einer Rahmendicke von 26mm muss man sich extra Schrauben zur Montage der S4 Fenster kaufen. Die sind schwer aufzutreiben und es kostet Zeit. Ich finde ehrlich gesagt ein Unding. Wir haben uns mit 4x40mm Spax Schrauben und einer Unterlegescheibe beholfen, hier muss man aber höllisch aufpassen, dass man nicht zu tief bohrt und die Schrauben nicht zu lang sind. Die originalen Schrauben sind außerdem stumpf und dadurch weniger "eigenwillig" wo sie sich langschrauben - im Zweifel die Schrauben abzwicken.
Schraubt beim Fenster nicht zu tief und stellt auf alle Fälle auf Schrauben.
Da Dometic nicht in der Lage ist, die - wie in der Anleitung beschriebenen - benötigten 3.9x50mm Schrauben mitzuliefern, und entsprechende Schrauben (Tellerkopf, keine Spitze) mitzuliefern, mussten wir auf Spax mit Unterlagsscheibe ausweichen (s.o.). Als ich am Akkuschrauber beim Einschrauben die Raste von 3 auf 5 stellen wollte, habe ich versehentlich auf "Bohren" gestellt. Dadurch habe ich die Schraube zu tief eingedreht und sie hat den Fensterrahmen an der Außenseite durch das Austreten verletzt. Extrem bitter. Repariert habe ich das, indem ich die Schrauben wieder etwas zurückgeschraubt habe, die entsprechende Stelle mit einem Proxon abgeschliffen habe und die Mulde mit Sika 521UV wieder aufgefüllt habe. Anschließend das ganze noch mit einem Handschuh der davor in Spüli wasser getunkt wurde glatt streichen.
Sägt lieber 2-3mm zu große Aussparungen, dadurch spart ihr Zeit für Nacharbeiten.
Bis auf eine Dachluke waren eigentlich alle Ausschnitte immer einen Ticken zu klein, was Nacharbeiten erforderlich gemacht hat. Im zweifel lieber "zu viel" (=3mm) ausschneiden. Insbesondere wenn man einen Montagerahmen verwendet, macht dies nicht aus.
Ansonsten lief das eigentlich recht cremig! Das Ergebnis seht ihr hier:
Dank geht bei diesem Arbeitsschritt besonders an Dani, der uns Obhut in seiner Halle gegeben hat! Auch die dort vorhandene druckluftbetriebe Kartuschenpresse war ein wahrer Segen! Danke auch an Moe und Lukas.