In diesem Artikel möchte ich auf die notwendigen Schritte eingehen, um den Kastenwagen / LKW offiziell zu einem Wohmobil zu machen. Abgesehen davon, dass es einfach cool ist für euren Umbau den offiziellen "Wohnmobil-Stempel" zu bekommen, hat das auch erhebliche monetäre Vorteile (je nachdem wo ihr wohnt) und dient letzten Endes auch eurer eigenen Verkehrssicherheit. Im Folgenden also meine Tips worauf es zu achten gilt um alle Anforderungen zu erfüllen.
Folgende Schritte (in dieser Reihenfolge) sind notwendig:
Die Gesamtkosten ergeben sich damit zu 148,86€. Die Ersparnisse sind jährlich in meinem Fall
Ihr lest richtig: Die KFZ-Steuer wurde um 30€ teurer. Trotzdem spare ich jedes Jahr dadurch 158,26€. Bereits nach rund einem Jahr sind also die Kosten für das Eintragen amortisiert.
Ich war beim örtlichen Wertstoffhof und bin da einfach auf die Wage gefahren. Wenn die Mitarbeiter gut gelaunt sind, schreiben Sie euch einen Zettel. Achtet darauf, dass Kennzeichen und Fahrgestellnummer darauf notiert sind. In meinem Fall waren Sie nicht gut gelaunt. Ich habe dann einfach ein Video gemacht: Start Fahrzeug von vorne, Kamerafahrt auf die Anzeige der Wage, Cut. Ergebnis: 2920kg. Erstaunlich leicht, hatte bei den Unmengen von Multiplex die wir verbaut haben mehr erwartet.
Ich muss aber gestehen: Obwohl Diesel frisch getankt war, war Wasser war leer, und ich hatte aus Versehen den Lattenrost ausgebaut. Der war aber eh bescheiden und wird bald durch eine federleichte Konstruktion ersetzt.
Tip: Es schadet nicht, während dem Umbau mehrmals zum Wiegen zu fahren. Wenn ihr keinen Zettel wollt, kostet das i.d.R. nichts und ihr wisst wie viel Luft ihr noch habt und schlaft besser.
Das gemessene Gewicht wird dann +75kg (Normfahrer(in)) als Leermasse eingetragen
Der Hauptteil - und der vor dem ich am meisten Schiss hatte. Dass der TÜV in meinem Kopf immernoch die Peinigerrolle inne hat, liegt aber vielleicht auch an der Unzahl von vergurkten Führerscheinprüfungen.
Um euch als Wohnmobil eintragen zu lassen, sind folgende, bauliche Voraussetzungen Pflicht:
Alle Dinge müssen fest verbaut sein. Eine Zündsicherung ist einfach zu erkennen: Herd anschalten, Gas an Flasche zudrehen. Dann sollte ein "Klack" kommen. Wenn ihr nun die Gasflasche wieder aufdreht, sollte kein Gas aus den Brennern kommen.
Aufgepasst: Auch wenn es oft anders behauptet wird: Stehhöhe, eine Toilette / Dusche, ein Kühlschrank und fließend Wasser sind keine Pflicht.
Was der TÜV-Prüfer außerdem überprüft hat:
Wann und wo eine Gasabnahme notwendig ist, konnte mir selbst mein (sehr kompetenter) TÜV Prüfer nicht in eine Formel packen. Seine Vermutung war, dass es nach Volumen geht. Ich selbst nutzte diese Kartuschen und einen 40cm langen, flexiblen Schlauch direkt zum Brenner. Sonst nichts - auch kein Gaskasten. Und ich brauche keine Gasabnahme (das war den Plan!). Rein nach Volumen geht es aber scheinbar nicht. Auf meine Frage ob man wenn man eine Kartusche, aber Ventile und Verzweigungen hat auch Gasprüfung notwendig ist, wusste er auch keine Antwort.
Tip: Ich würde euch empfehlen, sobald die Voraussetzungen erfüllt sind, euch den Umbau eintragen zu lassen. Auch, wenn der Umbau noch in Gang ist. Allerdings nicht zu früh - sonst stimmt das Leergewicht nicht.
Mitbringen solltet ihr:
Dank Termin hatte ich keine nennenswerte Wartezeit und das Eintragen bzw. das Ausstellen von neuen Papieren war (s.o.) überraschend günstig!
Alles in allem: Wenn ihr euch die Mühen gemacht habt, euer Wohnmobil umzubauen, ist das Eintragen die kleinste Mühe - und bietet bereits nach dem ersten Jahr finanzielle Vorteile.